TERRITORIO

DAS WEINBAUGEBIET

Eine faszinierende Landschaft

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Camporeale ist eine kleine Ortschaft in einer ländlichen Gegend Siziliens, die zur Provinz von Palermo gehört. Die Ortschaft liegt im Belìce-Tal zwischen sanften Hügeln, die 600 Meter Höhe erreichen (darunter Cozzo Cipolla, Cresta von San Cosimo und Spazzapignatte). Die Hügelkette thront über der fruchtbaren Mandranova Ebene und schützt sie vor den kalten Nordwinden.

Die Landschaft bietet den Besuchern ein großartiges Schauspiel: von Hügeln umringte, fruchtbare Ebenen, die im Frühling in allen Farben erstrahlen –  gelb wie das Getreide, grün wie die Weinberge und rot wie der italienische Süßklee.             Ein einzigartiges Spektakel der sizilianischen Natur, ein Panorama, in dem die Weinreben bis zum Horizont reichen. Besucher können auf Wegen und Pfaden die Natur, archäologische- und Kulturstätten, sowie landwirtschaftliche Betriebe und Weingüter entdecken.

Der Mensch treibt hier mit Leidenschaft und Sorgfalt seit undenklichen Zeiten die Landwirtschaft voran. Die landwirtschaftlichen Erzeugnisse dieser Region sind als  Spitzenprodukte weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Die Hauptbranchen sind die Weizen-, Oliven- und Weinerzeugung.

 

GESCHICHTLICHE HINTERGRÜNDE

Nicht weit von Camporeale, in einem Gebiet, das Valdibella genannt wird, stand die Ortschaft Makella. Von den Ureinwohnern Siziliens im 8. Jh. v.Chr. gegründet, wurde sie 260 v. Chr. von den Römern erobert. Nachdem Sizilien im 9. Jh. von den Arabern eingenommen worden war, entstanden in dieser Gegend viele Gehöfte und Dörfer. Jedes Dorf hatte ein Oberhaupt, den Kaid. Zeugnisse dieser Zeit können heute noch bewundert werden: das Gehöft der Curbici, wo man sogar einige Grotten besuchen kann, sowie das Schloss von Calatrasi und die gleichnamige Brücke, die auch Teufelsbrücke genannt wird. Die Legende erzählt, dass sie in einer Nacht von Teufeln erbaut wurde, die auf den nahen Felsen von Maranfusa wohnten.

Der Name Camporeale stammt aus dem lateinischen “campus regalis”  und bedeutet “Feld, das eines Königs würdig ist”. Das Städtchen wurde erst 1779 gegründet, als infolge der Vertreibung der Jesuiten aus dem Mazara Tal der Bourbonenkönig Ferdinand den Marquis von Sambuca zum Feudalherrn von Macellaro ernannte.

Unter einem geschichtlichen und architektonischen Gesichtspunkt besonders interessant ist der antike Baglio: er besteht aus zwei großen Höfen, die man über einen großen Torbogen erreicht. Dieser wurde 1691 von den Jesuiten erbaut. Vom Baglio gelangt man zum Palast del Principe, die ursprüngliche Residenz der Jesuiten, der heute die städtische Bibliothek beherbergt, die Gemäldegalerie Anselmo, sowie eine Sammlung archäologischer Funde aus Ausgrabungen, die in den 80er Jahren vom Professor Jeremy Johns der Oxford University durchgeführt wurden.

Die Kirche vom hl. Antonius von Padua wurde 1968 vom Erdbeben beschädigt und vor kurzem renoviert. Hier kann man ein großes, hölzernes Kruzifix aus dem Jahr 1600 bewundern, sowie ein Flachrelief aus Marmor, das den hl. Chalcedon darstellt und wahrscheinlich von einem Schüler des Gagini ausgeführt wurde.

Auf dem Hügel über Camporeale thront die Wallfahrtskirche der Madonna dei Peccatori, die 1910 eigens zur Aufbewahrung des Bildnisses der Heiligen Maria erbaut wurde. Die hl. Maria trägt eine Fahne mit der Aufschrift “Refugium Peccatorum” (Zufluchtsort der Sünder): Unter ihrem offenen, weiten Umhang bietet sie Frauen und Männern unterschiedlicher Volksgruppen Schutz. Das Bildnis stammt aus dem Jahr 1622 und wurde 1855 gefunden.

Nicht weit von Camporeale erhebt sich der Berg Monte Jato, auf dem sich eine archäologische Stätte befindet. Sie ist noch nicht sehr bekannt, aber von außerordentlichem Interesse. In den letzten 40 Jahren wurden hier der Tempel der Aphrodite, ein Theater, eine Agora und ein Peristylhaus ausgegraben. Im Antiquarium Case d’Alia in San Cipirello können Tausende von Funden bewundert werden, sowie mehrere Statuen von Mänaden und Satyren.